«Migranten aus Nordafrika – Bidonville in der Banlieue von Paris (1971-1984)»
Aus dem graphischen Werk von Jürg Kreienbühl (1932 – 2007)
Migration durchzieht die Menschheitsgeschichte erdumspannend. Motive waren und sind immer die selben, bessere Lebensbedingungen, bessere Erwebsmöglichkeiten, Schutz vor Verfolgung aus rassistischen oder weltanschaulichen Gründen, Sicherheit für Leib und Leben, Vertreibung als Folge von Kriegen. Im Gegensatz zu Flüchtlingen, die zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen werden, kommen Migranten in der Regel freiwillig. In Frankreich wanderten als Folge der Kolonialisierung zwischen 1830 und 1962 viele Menschen aus Algerien, Marokko und Tunesien ein. In Paris lebten sie in der Banlieue. Jürg Kreienbühl lebte in seinen ersten Jahren in Paris mit ihnen zusammen und porträtierte sie und ihren Lebensraum auf eindrückliche Art und Weise.
Jürg Kreienbühl, 1932 geboren in Basel, zieht als freier Künstler 1956 nach Paris, wo er sich viele Jahre unter schwierigsten Bedingungen durchschlägt. In dieser Zeit werden Menschen in der Banlieue zu Freunden und ihre Lebensweise wird zur Grundlage vieler künstlerischer Arbeiten. Ein kleiner Ausschnitt aus diesen Arbeiten aus dem graphischen Werk wird in der aktuellen Ausstellung im Progr vom Psychiatrie-Museum Bern inside / outside gezeigt.