Zeige deine Wunde – Befreiende Kunst

 

ZEIGE DEINE WUNDE – BEFREIENDE KUNST
PSYCHIATRIEERFAHRENE STELLEN AUS

Mit Bildern aus der Sammlung Walter Morgenthaler:
GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE

im Psychiatrie-Museum Bern

26. Januar 2007 – 25. März 2007

Begleitprogramm zur Ausstellung in der Waldaukapelle und im Kornhausforum Bern: Programm zum Herunterladen und Ausdrucken
Situationsplan Psychiatrie-Museum auf dem Areal der UPD Bern Standort „Waldau“: Plan

An einer Ausschreibung nahmen bundesweit 1200 Künstlerinnen und Künstler mit über 5000 Werken teil, 123 von ihnen wurden ausgewählt für Ausstellung und Katalog, vier von ihnen mit einem Preis ausgezeichnet. In der Jury wirkten u. a. Christoph Schlingensief und Klaus Staeck sowie die langjährige Betreuerin der Prinzhornsammlung Dr. Inge Jádi mit. Dank gilt Wolfgang Thierse, der als Bundestagspräsident gemeinsam mit dem Initiator des Projekts, Karl Hermann Haack, die Eröffnung der Ausstellung am 16. Oktober 2003 in Berlin vornahm. Durch die Beteiligung der Abgeordneten gelang es, breites öffentliches Interesse für die Künstler zu wecken. Sie wurden vielfach erstmals in ihren Herkunftsorten und -regionen wahrgenommen. In der Folge haben viele Bundestagsabgeordnete die Ausstellung in ihren Wahlkreisen gezeigt, andere werden dies an den noch folgenden Ausstellungsorten tun. Karin Evers-Meyer, seit November 2005 Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, hat die Ausstellung fortgesetzt. Bis Anfang 2007 ist die Wanderausstellung in insgesamt 38 Städten in Deutschland zu sehen gewesen.Wir freuen uns, die Ausstellung ZEIGE DEINE WUNDE – BEFREIENDE KUNST aus Deutschland hier in der Schweiz, im Psychiatrie-Museum Bern, zeigen zu können. Die Unterzeile „Psychiatrieerfahrene stellen aus“ legt unmittelbar einen Bezug zur Zeichnungssammlung des Psychiatrie-Museums in Bern nahe. Der Psychiater Walter Morgenthaler beschäftigte sich anfangs des 20. Jahrhunderts mit Texten und Zeichnungen von Patientinnen und Patienten und versuchte den Inhalt und die Art der Gestaltung psychodiagnostisch auszuwerten. Seine Tätigkeit hinterliess in der Waldau durch die Arbeiten von vielen Menschen eine eindrückliche „zeichnerische Spur“. Der wohl bekannteste Künstler aus dieser Zeit – Adolf Wölfli – schuf sich auf über 25.000 Seiten eine neue Kindheit, eine grossartige Zukunft und eine phantastische Welt: die „Skt. Adolf-Riesen-Schöpfung“ (seit 1975 in der Adolf Wölfli-Stiftung am Kunstmuseum Bern). Einzelne Arbeiten aus dem Fundus der Sammlung Walter Morgenthaler, die über 5000 Werke umfasst, werden ergänzend zur Auswahl der Kunstwerke aus Deutschland vorgestellt. Im Vordergrund stehen hier in erster Linie Gemeinsamkeiten, die Psychiatrieerfahrene zu verschiedenen Zeiten verbinden und Unterschiede, die in ihren Arbeiten z.B. im Bezug zum jeweils aktuellen Zeitgeschehen sichtbar werden. Bezüge sollen aber auch mit Werken heutiger Psychiatrieerfahrener aus Bern wie P. Saxer oder D. Curti und mit Werken des Schweizer Künstlers Schang Hutter hergestellt werden.

Stiftung Psychiatrie-Museum Bern

© Stiftung Psychiatrie-Museum Bern